Die Tomate (Solanum lycopersicum), auch Paradiesapfel genannt, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist ein beliebtes Fruchtgemüse. Neben kugeligen roten Beerenfrüchten gibt es mittlerweile auch ovale, gelbe und gestreifte Sorten, die gern und oft im eigenen Garten kultiviert werden.
Herkunft der Tomate
Die Tomate hat ihren Ursprung in Südamerika und wurde mit großer Wahrscheinlichkeit bereits im 5. Jahrhundert v.u.Z. als Kulturpflanze von den Peruanern angebaut. Ungewiss ist jedoch, ob die heutigen Kulturtomaten von den jetzt noch vorkommenden Wildtomaten in Südamerika mit ihren kirschgroßen Früchten abstammen. Nicht genau ist bekannt, wann die Tomate nach Europa kam, jedoch finden sich nach der Entdeckung Amerikas im Jahr 1557 Abbildungen gelbfrüchtiger Tomaten in europäischen Kräuterbüchern.
Damals wurden sie als "Liebesapfel" bezeichnet, da sie angeblich einen Liebeswahn auslösten. Ende des 16. Jahrhunderts wurden dann die Liebesäpfel als Zierpflanzen angebaut, da man ihre Früchte für giftig hielt. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden die Liebesäpfel in Italien gegessen, obwohl ihr Genuss noch immer als ungesund galt. Zum "Volksgemüse" wurde sie in Mitteleuropa erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Heute ist die Tomate so verbreitet und bekannt, dass sie nicht näher beschrieben werden muss.
Anzucht von Tomatenpflanzen
Als Kinder des Südens benötigen Tomaten viel Wärme und Sonnenschein. Dies beginnt bereits bei der Aussaat, die man selbst ab Februar im Gewächshaus oder im warmen Zimmer vornehmen kann. Ende Mai, nach den letzten Nachtfrösten, sind die Pflanzen dann kräftig genug für das Freiland.
Aussaat und Wachstum
Ausgesät werden die Samen der Tomaten in Blumentöpfe mit sandiger Komposterde in Abständen von etwa zwei Zentimetern. Sie sollten einen hellen Platz erhalten, zum Beispiel auf der Fensterbank, wenn sie im warmen Zimmer stehen. Auf diese Weise können sie längere Zeit in den Aussaattöpfen stehenbleiben. Nach dem Aufgehen dürfen die Pflänzchen nur gegossen werden, wenn die Erdoberfläche trocken ist. Dazu stellt man die Töpfe in Schalen mit Wasser und wartet, bis die Erdoberfläche leicht feucht ist. Dann wird die Wasserschale entfernt, da zu feucht gehaltene Pflanzen sonst schnell zugrunde gehen.
Ausgeizen und Pflanzung
Wenn die Pflanzen nach den Keimblättern die ersten Laubblätter zeigen, können sie in Töpfe vereinzelt und weiter kultiviert werden. Zeigen sich bereits erste Seitentriebe, so müssen diese sanft ausgebrochen werden (Ausgeizen), da sie die Erträge sonst unnötig minimieren und das Wachstum der Pflanze schwächen.
Ende Mai können die Pflanzen mit dem gesamten Topfballen ihren endgültigen Platz im Freiland erhalten. Sehr große Pflanzen benötigen zusätzlich eine Stütze und sollten einen möglichst sonnigen, warmen Standort mit nährstoff- und humusreichem Boden erhalten.