Muttererde aus dem Komposter 22.12.2011 15:31

Komposterde
Die "Ernte" eines Komposters. Doch wie erhält und verwendet man gewonnene Humuserde?

Für Gartenpflanzen und -gehölze gibt es nichts Besseres als Kompost. Er versorgt die Gewächse mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, lockert den Boden und bildet die Grundlage für eine optimale Bodenbeschaffenheit.

Vorteile von Kompostern und Tipps zum Kompostieren

Kompost ist sehr leicht und nahezu kostenfrei herzustellen. Am einfachsten lässt sich das in einem Kompostsilo aus Holzlatten oder Drahtgeflecht bewerkstelligen. Als Standort eignet sich eine halbschattige Gartenecke.

Zunächst wird der Boden im Kompostsilo etwas aufgelockert, darauf kommt eine Schicht grober Strauchschnitt. Nun kann alles eingefüllt werden, was im Laufe des Jahres an Garten- und Küchenabfällen zusammenkommt. Dazu gehören Laub, Unkraut, abgeschnittene Pflanzenteile, Obst- und Gemüseschalen, Hundehaare, Eierschalen, Filtertüten und Teebeutel - kurz alles, was verrottbar ist.

Allerdings sollte kein Fleisch oder Brot sowie insgesamt keine Essensreste auf den Kompost gegeben werden, um keine Ratten anzulocken. Unkraut gibt man am besten immer in die Mitte des Komposthaufens, denn hier entsteht beim Verrottungsprozess die größte Hitze. Damit werden Unkrautsamen leichter unschädlich gemacht.

Rasenschnitt sollte in nicht zu dicker Schicht eingefüllt werden, besser mischt man ihn mit anderen Pflanzenteilen, um Fäulnisbildung zu vermeiden.

Die Ruhephase und Umsetzen

Spätestens wenn der Komposthaufen eine Höhe von etwa einem Meter erreicht hat, ist es Zeit, ihn ruhen zu lassen. Zweckmäßigerweise wird nun ein weiterer Komposthaufen daneben errichtet, so dass immer ein Komposthaufen gerade befüllt wird, ein weiterer sich in der Ruhephase befindet und ein dritter schließlich so weit verrottet ist, dass die fruchtbare Komposterde entnommen werden kann.

Der mittlere Haufen, der sich gerade im Verrottungsprozess befindet, kann einmal umgesetzt werden. Dies bedeutet, dass das Kompostmaterial mit einer Mistgabel umgeschichtet wird, so dass das Untere zuoberst gekehrt wird. Auf diese Weise wird das Kompostmaterial gut durchlüftet, was für die Rotte sehr förderlich ist.

Der Kompost sollte immer leicht feucht sein, jedoch reguliert sich der Feuchtigkeitsgehalt meist von selbst, so dass zusätzliche Wassergaben nur in heißen, trockenen Sommern notwendig sind.

Komposterde ausbringen

Wenn der Kompost verrottet ist, und das ist normalerweise nach einem bis anderthalb Jahren der Fall, hat man allerbeste Humuserde gewonnen, die durch nichts zu ersetzen ist. Den reifen Kompost erkennt man an seiner dunkelbraunen lockeren, krümeligen Struktur. Eventuell befinden sich noch kleine Gehölzreste darin, die mit einem groben Durchwurfsieb leicht heraussortiert werden können.

Reifer Kompost kann im Garten vielseitig und nicht zu sparsam eingesetzt werden. Alle bereits vorhandenen Pflanzen sind dankbar für eine reichliche Kompostgabe, die leicht mit der Hacke oder dem Grubber eingearbeitet wird.

Für Neupflanzungen von Stauden, Rosen oder Gehölzen gibt man ein bis zwei Schaufeln Kompost in das Pflanzloch. Zum Aussäen von Blumen und Gemüse kann man die Saatrillen mit feinem Kompost ausfüttern, damit die zarten Keimlinge sofort beste Bedingungen vorfinden. Bäume lieben eine Kompostgabe, die leicht in die Baumscheibe eingeharkt wird.

Mit Kompost erhalten die Pflanzen alle Nährstoffe, die sie benötigen. Sie werden es mit gesundem Wachstum und üppiger Blütenfülle danken.