Ein Nistkasten im Garten bringt nicht nur Ornitologen Freude, sondern unterstützt heute nicht unerheblich die Natur. Viele Gärten sind schlichtweg so ordentlich, dass hier Vögel keine Nistplätze mehr finden. Diese früher einfach vorhandenen Brutplätze erhalten unsere Vogelwelt. Außerdem bieten die natürlichen Nistkästen im Winter sowohl einheimischen Vögeln als auch Eichhörnchen und Schmetterlingen einen Unterschlupf.
Viele Vogelarten sind auf unsere Unterstützung angewiesen: Bergfink und Blaumeise, Buchfink und Dompfaff, Erlenzeisig und Gimpel, Grünfink und Haubenmeise, Halsbandschnäpper, Kernbeißer, Kleiber, Kohlmeisen, Mauersegler, Trauerschnäpper, Sperlinge, Stieglitze und Stare nisten in unseren Gärten, und das sind nur einige der bekanntesten Arten.
Naturschutz fängt klein an
Wenn Sie einen solchen Nistkästen (wie der weit verbreitete "Meisenkasten") zur Verfügung stellen, helfen Sie vielleicht sogar bedrohten Arten. Auf der Roten Liste stehen Bienenfresser und Blauracke, Gartenrotschwanz, Wendehals und Wiedehopf.
Der Gartenrotschwanz war Vogel des Jahres 2011, all diese Vögel nisten in unseren Gärten, wenn sie passende Unterkünfte finden. Auch wenn die seltensten Vögel ausbleiben, ist ein Nistkasten sinnvoll. Zum Beispiel für Spatzen (Sperlinge), die sich seit 1980 etwa um die Hälfte vermindert haben.
Bauanleitungen für Nistkästen
Im Internet gibt es jede Menge Anleitungen, wie Sie einen Nistkasten selbst bauen können. Zum Beispiel vom Bund für Umwelt und Naturschutz e.V., Regionalverband Südlicher Oberrhein. Hier finden Sie eine sehr übersichtliche Schritt-für-Schritt-Anleitung und genaue Informationen zur Größe des Einfluglochs. Auch beim NaBu (Naturschutzbund Deutschland) gibt es eine Bauanleitung.
Entscheidend beim Nistkasten: das Einflugloch
Die Größe des Einfluglochs ist entscheidend, wenn Sie einen Nistkasten bauen: Für jede Vogelart muss eine bestimmte Größe gewählt werden, dann ist die Chance größer, dass der Vogel den Nistkasten annimmt.
Die Größe ist auch deshalb wichtig, damit die brütenden Vögel vor natürlichen Feinden geschützt sind. Wenn das Einflugloch zu groß ist, können Fressfeinde unter Umständen die junge Brut rauben.
Die Größe des gesamten Kastens ist weniger wichtig: er dient ja als Ersatz für eine Baumhöhle, die auch keine genormte Größe hat.
Worauf noch achten?
Neben dem richtigen Einflugloch des Nistkastens kommt es noch Aufhängehöhe an und die Richtung, in die die Öffnung zeigt. Auch über diese Dinge finden Sie Informationen beim BUND und auf der Website des NaBu (www.nabu.de).
Achten Sie beim Bau auch auf die Materialien: diese sollten möglichst natürlich sein. Sie sollten auf keinen Fall alte Bretter verbauen, die mit Holzschutzmitteln oder Lackfarben behandelt wurden. Auch spitze Metallteile dürfen natürlich nicht vorhanden sein, und alle Kanten sollten abgeschliffen werden, bis sie sehr glatt sind. Wenn Sie das Holz behandeln möchten, dann nur mit natürlichem Holzöl, auch jede Dekoration sollte nur aus Naturmaterial bestehen.